Hosting und SEO
Das Hosting einer Domain kann auch Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) haben.
Als Hosting-Lösung zur Auswahl stehen im Prinzip:
- Shared Hosting
- eigener Server
Nachfolgend einige Punkte, die bei der Wahl des Hosters bzw. des Hosting-Pakets zu beachten sind. Ein Fehlen dieser Punkte kann der Suchmaschinenoptimierung Grenzen setzen.
1. Basis-Anforderungen für einfache Webprojekte
- Die Domain sollte immer zusammen mit Webspace registriert werden. Aus Kostengründen den Webspace auf einen Free-Webspace-Anbieter auszulagern, ist nicht empfehlenswert. Zumal Domains mit Webspace bereits für weniger als 20 Euro im Jahr zu haben sind.
- Die Funktionalität der Datei .htaccess muss zur Verfügung stehen. Sie wird z.B. benötigt, um Weiterleitungen einzurichten.
- Es müssen Subdomains eingerichtet werden können. Auf Subdomains kann man eigenständige Bereiche einer Domain auslagern. Im Subdomain-Namen enthaltene Keywords werden von Suchmaschinen relativ hoch gewichtet.
- Der Zugriff auf die Server-Logdateien muss möglich sein, um Logfile-Analysen vornehmen zu können.
2. Zusätzliche Anforderungen für große Webprojekte (z.B. Shops, Portale)
- Das Apache-Modul mod_rewrite muss aktivierbar sein. Dieses braucht man, um bei dynamischen Websites (z.B. Shops) suchmaschinenfreundliche URLs zu erzeugen.
- Bei Sites mit komplexem Seitenaufbau, hohen Besucherzahlen oder Millionen von Unterseiten ist eine schnelle Antwortzeit des Servers sowie eine hohe Prozessorleistung wichtig. Sites mit schlechter Performance werden langsamer und weniger vollständig in den Google-Index aufgenommen als Sites mit guter Performance.
- Die Erreichbarkeit der Website sollte maximal sein, am besten 100%. Denn wenn eine Website längere Zeit wegen Server-Arbeiten (oder Ausfall) nicht erreichbar ist, kann in dieser Zeit weder ein Kunde etwas bestellen, noch Google Unterseiten aktualisieren oder neu in den Index aufnehmen.
- Der Domain bzw. dem Hosting-Account sollte eine eigene IP-Adresse zugewiesen werden. Webprojekte mit eigener IP-Adresse werden vermutlich von Google für wichtiger gehalten als Webprojekte, die sich ihre IP-Adresse mit tausend anderen Domains teilen ("Shared Hosting").
- Bei mehreren Webprojekten, die untereinander verlinkt sind, sollte jedes Projekt eine eigene IP-Adresse haben, und diese IP-Adressen aus unterschiedlichen Class-C-Netzen kommen. Denn Google gewichtet Links von Seiten mit derselbe IP-Adresse geringer als Links von Seiten mit einer unterschiedlichen IP-Adresse.
Shared Hosting oder eigener Server?
Die Unterschiede von Shared Hosting (a) und einem eigenen Server (b) werden nachfolgend kurz beschrieben.
a) Beim Shared Hosting teilen sich viele Domains einen Server und damit dieselbe IP-Adresse.
Vorteil Shared Hosting
- sehr preiswert, meist nur wenige Euro pro Monat.
Grenzen und mögliche Nachteile von Shared Hosting
- Die Prozessor-Leistung wird auf alle Hosting-Accounts verteilt, es steht daher nur ein Bruchteil der maximalen Rechenleistung zur Verfügung.
- Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass man sich den Server (und damit die IP-Adresse) mit Spammern teilt. Dadurch kann diese IP bei Mail-Providern als Spamquelle klassifiziert werden, und als Folge davon können völlig harmlose E-Mails in Spamfiltern hängenbleiben.
- Aus Sicherheitsgründen sind viele Serverfunktionen eingeschränkt oder ganz deaktiviert, z.B.
- PHP-Skript-Laufzeit auf max. 30 Sekunden beschänkt
- kein Zugriff auf externe Server (z.B. für Datenbankabfragen über Schnittstellen)
- keine Einstellungen an der Datei httpd.conf möglich
b) Die hochwertigere Alternative zum Shared Hosting ist ein eigener Server.
Vorteile eigener Server
- maximale Prozessorleistung
- eigene IP-Adresse(n)
- hohe Sicherheit, da man den Rechner nicht mit Spammern oder Hackern teilt
- keinerlei technische Beschränkungen:
- frei konfigurierbar
- Installation beliebiger Programmiersprachen, Programme und Module
- Zugriff auf externe Server, usw.
Nachteil eigener Server
- höhere Kosten (denn die Bereitstellung von Hardware und Rechenleistung kostet die Hosting-Firma Geld, Platz und Wartungszeit)
Hosting Empfehlung
- Bei kleineren, nicht-kommerziellen Webprojekten kann Shared Hosting ausreichend sein, insbesondere wenn nur statische HTML-Seiten bereitgestellt werden und die oben genannten Grenzen/Nachteile keine Rolle spielen.
Bei der Wahl des Hosters sollten die unter Punkt 1 genannten Voraussetzungen beachtet werden, ansonsten ist unter dem Gesichtspunkt der Suchmaschinenoptimierung nichts weiteres zu beachten.
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Für größere Webprojekte ist ein eigener Server empfehlenswert. Die Vorteile liegen in den Bereichen Programmierung, Performance und Sicherheit.