Suchmaschinen-Optimierung – Website-Marketing für Entwickler (Daniel Koch)
Buchbesprechung von Michael Sattler, Freiburg
Suchmaschinen-Optimierung – Website-Marketing für Entwickler (Daniel Koch)
Das Buch aus der Reihe "Programmer´s Choice" des Verlags Addison-Wesley richtet sich explizit an professionelle Webentwickler (Slogan: "Die Reihe von Profis für Profis"). Und in der Tat ist es für Einsteiger kaum geeignet, da einiges an Grundwissen nötig ist, um den Ausführungen folgen zu können.
Doch auch für Webentwickler ist das Buch nur wenig empfehlenswert. Denn dem Buch fehlt der rote Faden, ein logischer Aufbau, und nicht zuletzt die eigene Handschrift. Man hat den Eindruck, als habe der Autor eine Fülle von Fakten und Zitaten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und diese dann, so gut es ging, in Kapiteln gruppiert. Zum Durchblättern oder Querlesen in der Buchhandlung ist das ok, aber eine schlüssige Darstellung eines umfangreichen und komplexen Themas stelle ich mir anders vor.
Auch inhaltlich werden leider einige Dinge ungenau dargestellt:
- Z.B. wird von Suchmaschinen-Anmeldung gesprochen, wo eigentlich der Eintrag in Webverzeichnisse gemeint ist.
- An anderer Stelle finden sich falsche Pauschalurteile wie z.B. "Es ist also Fakt, dass Suchmaschinen dynamisch generierte Seiten nicht mögen". (Richtig ist, dass Suchmaschinen Probleme mit Seiten haben, deren URLs viele Parameter enthalten. Dagegen werden dynamische Seiten mit nur wenigen oder gar keinen Parametern problemlos indiziert!)
- Eine weitere völlig haltlose Behauptung ist, dass Suchmaschinen angeblich keine Inline-CSS-Styles "mögen". Tja, komisch, dass sich sogar auf google.de Inline-Styles finden... Das bedeutet dann wohl, dass Google sich selbst nicht leiden kann.
- Überhaupt werden Suchmaschinen ziemlich menschlich dargestellt: vieles "mögen" sie nicht, manche Seiten sind für sie "blankes Gift", an anderen "beißen sie sich die Zähne aus".
- Kritisiert wird auch, dass viele Webentwickler "auch heute noch Elemente aus längst vergangenen HTML-Zeiten verwenden". Tja, auch hier liefert die Google-Website den Gegenbeweis, dass man auch mit <font>-Tags im Web erfolgreich sein kann.
- Völlig sinnfrei schließlich dieser Abschnitt über mehrsprachige Webseiten. Werden mehrsprachige Webseiten nun indiziert oder nicht? Werden Meta-Keywords nun beachtet oder nicht? Die Antwort bleibt der Autor schuldig.
Fazit: Die 29,95 Euro, die dieses Buch kostet, investiert man besser in den Bestseller Website-Boosting von Mario Fischer, der für den gleichen Preis wesentlich mehr bietet.